Aluminium Profile
Allgemeine Informationen zu Aluminiumprofile
Aluminiumprofile sind üblicherweise zweckgebundene oder genormte Halbzeuge. Sie kommen dort zur Anwendung, wo hohe Stabilität und geringes Gewicht gefragt sind. Aluminiumprofile bestehen jedoch nicht aus reinem Aluminium, sondern aus naturharten oder aushärtbaren Aluminiumlegierungen wie AlMgSi AlCuMg, AlMgMn, AlZnMgCu, AlZnMg, oder AlMn. Nebst nahezu unbegrenzter Umformbarkeit bieten Aluminiumprofile Korrosions- und Witterungsbeständigkeit, was ihnen steigende Beliebtheit verschafft.
Ausführungen
Aluminiumprofile sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, zum Beispiel:
- Aluminium-Flachprofile: Automobil- oder Elektroindustrie, Vormaterial für verschiedene Konstruktionen, Carportbau
- Aluminium-T-Profile: Unterkonstruktion zum Abstützen, Dichtung im Innenbau, Fassaden
- Aluminium-U-Profile: Innenausbau, Balkone, Terrassen
- Aluminium-Z-Profile: Montagebau im Aussenbereich
- Aluminium-Winkelprofile: Rahmenkonstruktionen wie Spiegel oder Bilderrahmen, Verstärkung zahlreicher Abdeckungen, Schutz für anfällige Kanten, Sichtflächen im Innen- und im Aussenbereich
Wie werden Aluminiumprofile hergestellt?
Im sogenannten «Strangpressverfahren» führt ein Stempel einen Aluminiumbolzen (Aluminiumblock) in eine Strangpressmaschine ein, wo der Bolzen auf 450 bis 500 °C erhitzt wird. Dadurch wird das Aluminium weich. Dann schiebt der Stempel den Bolzen durch das Presswerkzeug aus Stahl – das auch Matrize genannt wird – und das Aluminiumprofil erhält die gewünschte Form. Es folgt das Recken im noch warmen Zustand: Eine Maschine fasst das Aluminiumprofil an beiden Enden und zieht es auseinander. Bei diesem Vorgang nimmt das Aluminiumprofil seine gerade Form an und wird anschliessend auf die gewünschte Länge zugeschnitten. In einem weiteren Schritt kann eine Oberflächenbehandlung erfolgen.
Pulverbeschichtung
Um die Oxidschicht zu entfernen, werden die Aluminiumprofile chemisch vorbehandelt (z.B. chromatiert). Das Farbpulver wird elektrostatisch aufgeladen und mit einer Pulverpistole auf das Aluminiumprofil aufgebracht. Anschliessend sind zwischen 140 und 200 °C nötig, um die Beschichtung einzubrennen. Die Pulverlackierung ermöglicht Oberflächeneffekte wie glänzend, matt oder metallic.
Elektrolytische Oxidation
Um Aluminiumprofilen eine bestimmte Härte oder Farbe zu verleihen, erfahren sie eine elektrolytische Oxidation. Der Vorgang ist auch bekannt unter der Bezeichnung Eloxal-Verfahren, wobei «Eloxal» für die Abkürzung von «elektrolytische Oxidation von Aluminium» steht. Die Oxid-Schutzschicht wird nicht wie bei der Pulverbeschichtung auf das Aluminiumwerkstück aufgebracht. Stattdessen entsteht durch die Umwandlung der obersten Metallzone ein Oxid bzw. ein Hydroxid und damit eine 5 bis 25 Mikrometer dünne Schicht. Die natürliche Oxidschicht von Aluminium hingegen beträgt nur wenige Nanometer. Erst die elektrolytische Oxidation verleiht der Aluminiumoberfläche deshalb die hohe Korrosionsbeständigkeit.
Wo werden Aluminiumprofile eingesetzt?
Aluminiumprofile eignen sich für zahlreiche Anwendungen, vom Flugzeugteil bis zum Wintergarten:
- Flugzeugbau: Aluminiumprofile werden zu Radfelgen, Fahrwerkteilen und Führungsschienen für Fenster verarbeitet
- Automobilindustrie: Wie im Flugzeugbau kommen Aluminiumprofile als Führungsschienen für Fenster zum Einsatz; auch in der Karosserie werden die Profile wegen ihres geringen Gewichts häufig verbaut
- Maschinenbau: Führungsschienen sind ein Beispiel für die Anwendung von Aluminiumprofilen
- Bauindustrie: Aluminiumprofile dienen als Unterkonstruktionen oder für den Fensterbau
- Messebau: Messestände aus Aluminiumprofilen sind wegen deren geringen Gewichts einfach zu transportieren
- Haushalt: Bei der Möbelherstellung sowie im Küchen- und im Sanitärbereich werden Aluminiumprofile als Stosskanten, Führungsschienen oder Abschlussleisten eingesetzt; aus Aluminiumprofilen entstehen aber auch Duschkabinen, Regale, Wintergärten und Gewächshäuser